Es braucht eine geschlossene Mannschaftsleistung, um das Ergebnis aus dem Hinspiel zu wiederholen. (Foto: Georg Kunz)

Die Meisterschafts-Entscheidung steht kurz bevor: Die proWIN Volleys TV Holz treffen im Spitzenspiel auf den TSV GA Stuttgart

Manchmal ist die Rechnung so einfach. Gewinnen die proWIN Volleys ihr nächstes Spiel mit 3:0 oder 3:1, sind sie Meister der 3. Liga Süd. Klingt einfach, was sie aber erwartet, ist eine absolute Mammutaufgabe. Denn in ihrem nächsten Spiel treffen sie auf niemand Geringeres als den Tabellenführer der 3. Liga Süd, den TSV GA Stuttgart. Schon am heutigen Samstag können die proWIN Volleys eine bis dato sehr gute Saison zu einer herausragenden machen. Doch ihr Gegner hat es in sich. Das erste Duell wurde dem Status Spitzenspiel mehr als gerecht. Mit 3:2 konnten sich die proWIN Volleys in einem Fünf-Satz-Krimi geradeso durchsetzen. Wie knapp die Partie war, zeigen die einzelnen Sätze. 25:22, 19:25, 20:25, 25:21 und 15:13: Macht ein Gesamtergebnis von 104:106 Punkten – und verspricht höchste Spannung für das Wiedersehen zwischen dem Tabellenführer (40 Punkte) und dem –Zweiten (38 Punkte). Geht es nach der Kapitänin der proWIN Volleys, muss es kein derart nervenaufreibendes Spiel werden. „Ich hoffe aber, dass es nicht allzu spannend wird“, hofft Katharina von Oetinger.

Die Form der Volleys scheint zu stimmen. Mit 3:0 setzten sie sich gegen den VfR Umkirch durch, nachdem sie Ende Februar beim 2:3 noch deutlich mehr Mühe mit dem VfR hatten. Zu viel darf jedoch nicht in den Heimsieg am vergangenen Sonntag hineininterpretiert werden. Denn die Gäste waren ersatzgeschwächt und ohne Zuspielerin im Rückspiel angetreten. „Das sind Bedingungen, die das Ergebnis ein wenig verzerren. Aber der Sieg bringt auf jeden Fall positive Aspekte und ein gutes Gefühl mit. Wir gehen mit einem guten Mindset in das Spiel gegen Stuttgart.“

Dort gilt das Augenmerk besonders Außenangreiferin Julia Schaefer. Die 26-Jährige bringt einige Jahre Erstliga-Erfahrung mit, ehe sie 2020 verletzungsbedingt ihre Profi-Karriere beenden musste. Dennoch „wird sie in gewissen Situationen wahrscheinlich nicht zu verteidigen sein, weil sie Höhe, Athletik und auch das Handgelenk mitbringt, um aus unterschiedlichen Situationen noch Punkte zu machen“, schätzt von Oetinger, dass die proWIN Volleys nicht erwarten können, die Ausnahmespielerin komplett auszuschalten. Kapitänin von Oetinger, die auf und neben dem Feld Ruhe ausstrahlen möchte, sagt: „Wenn unsere Nerven dazwischengekommen sind, hat uns das in der Saison schon Probleme gemacht. Aber wenn wir unsere Leistung konzentriert abgerufen haben, können wir unsere Ziele erreichen.“

Bei allen Überlegungen um das Spitzenspiel darf nicht außer Acht gelassen werden, dass der TSV Stuttgart und die proWIN Volleys TV Holz nicht die einzigen Mannschaften sind, die noch eine Chance auf den Titel haben, sondern nur die mit der besten Ausgangsposition. Dahinter wittern der SV Sinsheim und der USC Konstanz, die beide 35 Punkte haben, auch noch ihre Chance. Einer der Verfolger wird sich aber aus dem Meisterschaftsrennen verabschieden. Denn die Verfolger treffen heute um 20 Uhr aufeinander, an einem Volleyball-Samstag, der an Spannung kaum zu überbieten ist.