In einem Spiel, in dem es für beide Mannschaften in der Tabelle um nichts mehr geht, können die Volleys befreit und ohne Druck aufspielen. (Foto: Georg Kunz)

Noch einmal aufstehen, noch einmal die Spieltags-Routine abrufen, noch einmal gemeinsam mit dem Bus zu einem Auswärtsspiel reisen, noch einmal in einer neuen Spielhalle auflaufen, noch einmal das Warm-Up-Programm abspulen, noch einmal spielen. Am morgigen Samstag steht für die proWIN Volleys TV Holz das 24. und letzte Saisonspiel an. Um 19.30 Uhr spielen sie in der Sporthalle des Rhein-Wied-Gymnasiums Neuwied gegen den Dritten der 2. Liga Süd, den VC Neuwied 77. „Es ist für uns alle ein besonderes Spiel. Zum einen, weil es das letzte Saisonspiel ist. Ich glaube, jeder freut sich darauf, dass wir völlig ohne Druck spielen können und wir sicher auf dem 4. Platz stehen. Wir können das Spiel einfach genießen“, gibt Volleys-Coach Patrick Fielker einen Ausblick. „Auf der anderen Seite verlassen uns unsere drei US-Girls. Wir hatten mit ihnen wirklich unglaubliches Glück. Sie haben sich menschlich und spielerisch von Anfang an perfekt in die Mannschaft integriert. Die Mädels sind wirklich als Mannschaft zusammengewachsen. Es ist sehr schade, dass sie uns verlassen werden.“

Das Spiel gegen die Deichstadtvolleys, gegen die die proWIN Volleys im Hinspiel noch 0:3 verloren, soll, so Fielker, vor allem ein runder Saisonabschluss werden. „Neuwied ist sicher Dritter, wir sind sicher Vierter. Von daher hat das Spiel auf die Tabelle keine Auswirkungen mehr. Wir freuen uns einfach darauf und hoffen, dass wir ein tolles Spiel erleben, an dem beide Mannschaften ihren Spaß haben.“

Das Spiel genießen – darum wird es auch für die drei US-Girls gehen. Sie waren im August zu den proWIN Volleys gestoßen und von Beginn an fester Teil der Mannschaft. „Die proWIN Volleys haben Lauren, Kelsey und mir die seltene Gelegenheit gegeben, unsere Volleyball-Karrieren fortzusetzen und auf professionellem Niveau weiterzuspielen. Sie haben es uns ermöglicht, zu reisen und ein Stück von der Welt zu erkunden“, bedankt sich Mittelblockerin Sara Davis, die, wie ihre Landsfrauen, in Neuwied ihr letztes Spiel für die proWIN Volleys bestreiten wird. Nach ihrer College-Zeit hätten sie in der USA keine Möglichkeit mehr gehabt, auf diesem Niveau weiter Volleyball zu spielen. Ein Ligensystem, wie es in Deutschland üblich ist, gibt es in ihrer Heimat in dieser Form nicht. „Aber am wichtigsten ist eigentlich: Bei den Volleys habe ich neue Menschen getroffen und viele Freundschaften geschlossen, die ein Leben lang halten werden. Ich bin sehr dankbar für meine Zeit hier und wünsche ihnen nur das Beste für ihre Zukunft.“