Durch ein überzeugendes 3:1 sichern sich die Volleys den direkten Aufstiegsplatz. (Foto: Georg Kunz)
Wahnsinn, Wahnsinn, Wahnsinn! Vor vollem Haus in der Multifunktionssporthalle der Landessportschule fahren die proWIN Volleys TV Holz am letzten Spieltag der Saison gegen die SV Sinsheim einen emotionalen Sieg ein. Sie beenden die Saison auf dem 2. Tabellenplatz und können in die 2. Liga aufsteigen. Es ist die Krönung einer Saison, vor der viele Fragezeichen standen, die mit großer Ungewissheit begann und trotz alledem kaum besser hätte laufen können. Ein Rückblick:
Wir schreiben Sonntag, 17. April 2022. Die proWIN Volleys verabschieden sich als Tabellenletzter aus der 2. Bundesliga. Mit dem Abstieg verlassen nach und nach Spielerinnen die proWIN Volleys, insgesamt sind es acht an der Zahl.
Doch Geschäftsführer Steven Weber und die sportliche Leiterin Denise Linz nahmen sich der Aufgabe an und bauten um Katharina Hanke, Katharina von Oetinger, Gina Lehnen und Mira Weber ein neues Team auf. Mit den zwei Amerikanerinnen Jada Key und Vanessa Garcia, die im August zur Mannschaft und ins Training hinzustießen, und einigen jungen Eigengewächsen begann am 17. September die neue Saison. Und wie sie begann: Die proWIN Volleys TV Holz konnten den SV Sinsheim mit 3:1 schlagen. Dass ausgerechnet diese beiden Mannschaften am Ende der Saison das Entscheidungsspiel austragen würden, daran war noch nicht zu denken. Denn die proWIN Volleys spielten anschließend, wie man es von einer jungen, unerfahrenen und neu formierten Mannschaft erwarten würde. Sie zeigten zwar ihr Potenzial, verloren aber die nächsten beiden Partien mit 1:3. Die nächsten drei Partien konnten sie allesamt gewinnen. Zu diesem Zeitpunkt war es schon Ende November und die Mädels in Grün und Pink hatten noch kein Heimspiel absolviert. Aber auch im ersten Spiel vor eigenen Zuschauern konnten sie ihre gute Form der Wochen zuvor bestätigen und den VC Offenburg 3:1 schlagen. So langsam bahnte sich an, dass aus einer ungewissen Saison doch eine sehr ordentliche werden könnte. Die Erfahrung von Trainer Sergej Danilov machte sich in der Arbeit mit den jungen Spielerinnen bemerkbar. Der erfahrene Trainer hatte ein Spielsystem mit zwei Zuspielerinnen etabliert, das die Mädels auf dem Spielfeld umzusetzen wussten. Ein Erfolgsfaktor war Zuspielerin Katharina Hanke, die sich allerdings aus beruflichen Gründen zur Winterpause von der Mannschaft verabschieden sollte.
Dafür kam mit Raegan Tjepkema ein relativ spontaner und unerwarteter Neuzugang zur Mannschaft hinzu. Die gute Freundin von Vanessa Garcia war vorher zu Besuch bei ihrer Freundin. Beide kannten sich aus ihrer College-Zeit in den Vereinigten Staaten. Aus dem Besuch entstand die Idee, ebenfalls für die proWIN Volleys anzugreifen, die sich ganz bald gefestigt hatte. Ihren ersten Auftritt hatte Tjepkema am 8. Januar beim 3:2 gegen den USC Konstanz. Trotz dieser notwendig gewordenen Umstellungen im Spielsystem bauten die proWIN Volleys ihre vor dem Jahreswechsel gestartete Siegesserie weiter aus. Acht Spiele in Serie gewannen sie, darunter auch einen der Während-der-Saison-Höhepunkte, das 3:2 gegen den späteren Meister TSV GA Stuttgart. In der Spitzengruppe der 3. Liga hatten sich die Volleys etabliert.
Erst gegen den Bundesstützpunkt aus Stuttgart war Schluss. Das Ergebnis von 2:3 begleitete die proWIN Volleys noch einige Zeit lang. Denn es wurde zum „Lieblingsergebnis“ der proWIN Volleys in den anschließenden Wochen. Gleich drei ihrer nächsten vier Spiele endeten so, allesamt mit besserem Ende für die Mädels in Grün und Pink – ein Zeichen für die ausgeglichene Spielstärke der 3. Liga Süd.
Die Spitzengruppe der 3. Liga bestand seit langem aus vier Mannschaften: dem SV Sinsheim, dem TSV GA Stuttgart, dem USC Konstanz und den proWIN Volleys TV Holz. Unter diesen vier Mannschaften fiel an den letzten beiden Spieltagen die Entscheidung um Meisterschaft und Aufstieg. Gemeldet zur 2. Liga hatten nur der SV, der USC und die proWIN Volleys, nicht aber der TSV. Auf ihn trafen die Volleys in ihrem vorletzten Spiel und im letzten für die Stuttgarterinnen. Doch die vielleicht stärkste Mannschaft der Liga setzte sich bei ihrem Heimspiel in der baden-württembergischen Hauptstadt völlig zurecht und verdient mit 3:0 durch und schaffte nicht nur die erfolgreiche Revanche, sondern sicherte sich gleichzeitig den Meistertitel. Gleichzeitig hatte sich der USC Konstanz nach dem direkten Duell gegen den SV Sinsheim aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. So kam es am letzten Spieltag in der Hermann-Neuberger-Halle in Saarbrücken zum großen Finale zwischen dem SV und den proWIN Volleys.
Vor über 250 Zuschauern waren die Gastgeberinnen anfangs noch unsicher und gerieten 0:1 in Rückstand. Nach einer Auszeit von Trainer Sergej Danilov Mitte des zweiten Satzes waren sie im Spiel angekommen. Sie glichen 1:1 aus, stürmten einem 3:1-Erfolg entgegen und krönten ihre Saison mit dem 2. Tabellenplatz und dem Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Ob die proWIN Volleys ihn angehen werden, klärt sich in den kommenden Wochen. Bis zum 02. Mai müssen die Meldungen bei der Volleyball-Bundesliga eingegangen sein. Derweil arbeiten die Verantwortlichen mit Hochdruck daran, alle Weichen für die neue Saison zu stellen.
An dieser Stelle möchten sich die proWIN Volleys ausdrücklich bedanken bei ihren Freunden, Unterstützern und Sponsoren, die sie über die gesamte Saison so fantastisch begleitet haben. Nur dank eurer Unterstützung ist es möglich, den Sport, der uns – und euch hoffentlich auch – so sehr begeistert, in dieser Form ausüben und genießen zu können!
Die Vorbereitungen und Planungen für die neue Saison sind übrigens nicht die einzigen Arbeiten, die aktuell bei den proWIN Volleys anfallen. Denn am letzten April-Wochenende, am 29. und 30. April steht in Saarbrücken ein Volleyball-Großereignis an. Zum zweiten Mal nach 2018 veranstalten die proWIN Volleys TV Holz die U18-Deutschen Meisterschaften. Die besten Nachwuchsmannschaften aus ganz Deutschland duellieren sich an der Hermann-Neuberger-Sportschule um den so begehrten Titel.
Ein ausführlicher Bericht zu den Deutschen Meisterschaften folgt.