Solche ausgelassenen Jubelszenen wollen die Zuschauer auch am Sonntag von den Volleys sehen. (Foto: Georg Kunz)

22 erfolgreiche Spiele liegen hinter den proWIN Volleys TV Holz. Die Mannschaft hat in ihrem ersten Jahr in der 2. Volleyball-Bundesliga Süd gemeinsam gekämpft, gewonnen, verloren, bittere Enttäuschungen erlebt und nicht für möglich gehaltene Leistungen abgerufen. Und jetzt steht es an, das letzte Heimspiel der Saison 2018/2019. Das letzte Heimspiel einer Saison, die schon jetzt als Tabellenvierter – dieser Platz ist den Mädels nicht mehr zu nehmen – so erfolgreich verläuft, wie es nur die wenigsten erträumt und schon gar nicht erwartet hätten. Bei ihrem letzten Auftritt vor eigenem Publikum wollen sich die Volleys von allen Fans, Freunden, Partnern, Helfen und Unterstützern gebührend verabschieden. Gespielt wird wie üblich in der Multifunktionshalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken. Zu Gast ist zur gewohnten Heimspielzeit, am Sonntag um 16 Uhr, kein geringerer als der alte und neue Meister und souveräne Tabellenführer, der VC Printus Offenburg.

„Ich glaube, das letzte Heimspiel wird in vielerlei Hinsicht das Highlight der Rückrunde. Das ist für uns Spielerinnen emotional, weil es das letzte Spiel vor der Heimkulisse ist. Das bedeutet sozusagen der Saisonabschluss von einer Saison, von der wir alle sagen: so hätten wir uns das nicht erträumt“, schwärmt Kapitänin Denise Linz. „Ich glaube, das ist das Spiel, auf das alle brennen“, steigt auch die Vorfreude von proWIN Volley-Coach Patrick Fielker, der bestätigt, wie stark der Gegner im bisherigen Saisonverlauf aufgetreten ist. „Sie stehen von ihrer Struktur, von den Trainingsbedingungen und von der Qualität des Kaders nicht zu Unrecht da, wo sie stehen. Und nicht zu Unrecht haben sie so wenige Punkte abgegeben. Sie gehören da wirklich hin. Es ist unglaublich schade, dass es nach der Saison auseinander geht.“

Der VC Offenburg kündigte im Januar an, dass er seine Mannschaft zum Ende der Spielzeit aus der 2. Bundesliga zurückziehen werde. Finanzielle Gründe und der enorme Aufwand, der von wenigen Personen nicht zu stemmen sei, gaben letztendlich den Ausschlag für den schmerzvollen Schritt. Sportlich hätte der Vorjahresmeister auch dieses Jahr die Qualifikation für das deutsche Oberhaus problemlos geschafft. „Da kommt spielerisch ein echter Kracher auf uns zu. Dass wir den Tabellenersten und Meister zum letzten Heimspiel bei uns haben und wir die einzige Mannschaft waren, die ihn zu Hause hat ärgern können, ist natürlich super geil“, freut Kapitänin Linz besonders. Der VC Offenburg zieht an der Tabellenspitze einsam seine Kreise. 65 von 66 möglichen Punkten machen ihn zum unangefochtenen Ligaprimus. Der eine Punkt, der zur perfekten Bilanz fehlt, stammt aus dem Hinspiel gegen die proWIN Volleys. „Eins weiß ich sicher: Die ganze Mannschaft ist heiß wie Frittenfett auf dieses Spiel und das schon seit Wochen. Jeder will alles aus sich herausholen. Wir werden es ihnen auf keinen Fall einfach machen“, lautet die Kampfansage der Kapitänin. Mit einem Lachen bringt sie an: „Das wird schon ein sehr spannendes und anregendes Spiel für die Zuschauer. Und ich hoffe natürlich, dass es bei uns keine Zehn-Minuten-Pause gibt.“ Im Hinspiel, nach der kurzen Pause nach dem zweiten Satz – Holz führte bereits mit 2:0 – hatte Offenburg das Spiel noch gedreht und mit 3:2 für sich entschieden.

Ob die Erfahrungen aus der Hinrunde von Vor- oder Nachteil sein mögen, wird sich am Wochenende zeigen. Fakt ist: Beide Mannschaften können völlig befreit in die Partie gehen. „Das ist ein Spiel, auf das wir uns freuen können. Wir hätten alle nicht gedacht, dass wir auf einem Platz stehen, auf dem kein Druck mehr auf uns lastet. Beide Teams können völlig frei aufspielen“, sagt Fielker hoffnungsvoll, schnauft kurz durch und ergänzt: „Das könnte dazu beitragen, dass das ein richtig geiles Spiel wird. Wir haben keine Angst. Offenburg will ihre Saison durchziehen, kein Spiel abgeben. Und wir wollen vielleicht die Mannschaft sein, die es als einzige geschafft hat, sie zu schlagen.“

Wie es sich für einen guten Abschied gehört, sollen auch die Emotionen kommenden Sonntag nicht zu kurz kommen. „Dann müssen wir uns natürlich noch von unseren US-Girls verabschieden, die nach dem Neuwied-Spiel noch bisschen durch Europa und dann nach Hause reisen. Das ist super schade. Wir sind diese Saison wirklich als ein ganzes Team zusammengewachsen. So richtig, richtig, richtig. Wir waren so richtig einig, untereinander geschlossen“ meint Linz. „Und das hat auch für mich das Besondere an dieser Saison ausgemacht. Wir waren alle auf einer Wellenlänge und waren geschlossen als Team. Wir wollen uns und die Zuschauer, egal wie es ausgeht, mit einem richtig geilen Spiel belohnen und Werbung machen für den Sport.“